Terminvergabe

Frau van der Zwaag
Mo.-Fr.:
17:00-19:00 Uhr
Tel.:02842-93557

Kontakt

Tel.:02842-93557
Fax:02842-50930
office@pferdezahnarzt-info.de

Zum geschützten Bereich


Aushangformular

zum Ausdrucken

Eine kleine Auswahl der wichtigsten Zahnprobleme beim Pferd


SCHNEIDEZÄHNE


Relativ häufig erscheinen die bleibenden Schneidezähne, obwohl die Milchzähne noch nicht ausgefallen sind

(„persistierende Milchzähne”)

.

Überbiß:

Die Oberkieferschneidezähne stehen deutlich vor denen des Unterkiefers.
Beachte, daß sich dies dann häufig auch im Backenzahnbereich fortsetzt und Ursache für -> Rampen sein kann.


Unterbiß:

Hier stehen die Unterkieferschneidezähne vor.


"Zu lange Schneidezähne"

Häufig unbeachtet werden im Laufe eines Pferdelebens die Schneidezähne in Folge ungenügender Abnutzung zu lang.
Dabei ist nicht wichtig wie lang die Zähne aussehen!
Sie sind dann zu lang sind, wenn beim Schließen des Mauls die Schneidezähne in Kontalt kommen, ohne dass die Backenzähne gleichzeitig und mit gleichem Druck in Reibung (Okkliusion) gelangen. Winkelveränderungen, Verletzungen, Ausbruch einzelner Zähne, aber auch mangelnde Reibung (Malokklusion) der Backenzähne mit ungenügender Kaumöglichkeit sind die Folgen.

Von vorne betrachtet sieht man manchmal, daß die Schneidezähne nicht mehr alle gleich lang sind. Nach ihrem Aussehen bezeichnet man diese Veränderungen als
lachenden,
traurigen,
schrägen oder
stufigen Biß
Sie können Ursache oder Folge von Veränderungen im Backenzahnbereich sein und bleiben leider allzu oft unbehandelt.


Das Wetzer- oder Koppergebiß

erkennt man lippenseitigen starken Verschleiß der Schneidzähne, der zum Verkürzen der Zähne, fehlenden Biß und nicht selten zur Eröffnung der Pulpa (Gefäß- und Nervenkanal) und folgender Zahnwurzelvereiterung führt.
Zahnfrakturen sind in diesem Bereich entweder Folge von starken Traumen oder übermäßiger Belastung einzelner Zähne nach unkorrigierten Zahnfehlstellungen.
Sehr oft unbeachtet bleibt der



"Zahnstein"

an den Schneide- und Hengstzähne. Die sind erhabende gräulich-braune Auflagerungen (!) an den Zähnen

Oft mit Zahnstein verwechselt werden typische Zahnverfärbungen den Zähnen. Im Zahnschmelz eingelagerte Futterfarbstoffe können die Zähne von gelblich bis braun, manchmal sogar schwarz verfärben ("Teetrinkerzähne") . Im Unterschied zum Zahnstein ist die Zahnoberfläche aber weiterhin glatt. Auch kann man ab und an Karies an den Schneidezähnen beobachten. Hier ist die Oberfläche aber nicht nur dunkel, sondern auch angegriffen. Oft resultiert daraus eine Wurzelentzündung (Zahnfachentzündung, Perodontitis, Alveoperiostitis), die zum Zahnverlust führen kann.. Mittlerweile besteht aber auch in der Pferdezahnmedizin oft die Möglichkeit zur Kariesbehandlung durch Füllungen und - zumindestens im Schneidezahnbereich - zur Zahnwurzelbehandlung (endontische Behandlung).


EORTH

Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis
Seit einigen Jahren kursiert der Begriff „EORTH“. Den meist unbemerkten Anfang nimmt diese Erkrankung bildet ein Knochenabbau im Kieferbereich. In der Folge versucht der Körper eine "Reperatur", indem rund um die Zahnwurzeln Zahnzement gebildet wird. Dabei verdicken sich die die Zahnwurzel kölbchenartig, was man als deutlich sichtbare Schwellungen und Auftreibungen meist in Schneidezahnbereich erkennen kann. Das Zahnfleisch zieht sich zurück (Paradontose) und entzündet sich. (deutliche Schwellung, Rötung, zum Teil mit Taschenbildung und Fistelblasen). Zahnstein ist oft zu beobachten. Zahnlockerungen sind letztlich unvermeidlich. Wir wissen leider immer noch nichts Definitives über die Ursache dieser Erkrankung und auch eine Therapie, die dem geschehen Einhalt gebieten oder sogar zur Heilung führen könnten, ist nicht bekannt.


HENGSTZÄHNE (Wallachzähne, Eckzähne, Caninus)

Oft sind sie sehr lang oder so scharfkantig, daß sie zu Lippen- oder Zungenverletzungen führen können. Üblicherweise werden sie dann beschliffen.Das Ziehen dieser Zähne ist, wenn sie nicht schon lose sind, nicht ungefährlich (Kieferbruchgefahr) aber auch fast immer unnötig.
Sie können "blind" dh unter der Schleimhaut liegen bleiben und (wenn sie gleichzeitg lang und spitz sind) so schmerzhaft werden, daß zB Probleme bei Auftrensen beobachtet werden. Unter Lokalanästhesie werden sie dann freigelegt und das Problem ist schnell behoben. Stuten: auch bei Stuten kann man manchmal „Hengstzähne” also Eckzähne sehen. Dann sind sie aber oft nur sehr klein oder liegen versteckt unter der Mundschleimhaut. Röntgenologisch kann man sie sehr oft nachweisen. Aus dem Vorhandensein dieser Zähne kann man aber nicht auf den Charakter der Stute schließen, auch liegt quasi nie ein erhöhter Testosteronwert (männl. Geschlechtshormon) vor. Probleme mach sie auch nur extrem selten.


BACKENZÄHNE

Nicht selten verkanten sich die Milchbackenzähne zwischen ihren Nachbarzähnen, wenn sie durch die nachwachsenden Zähne aus dem Zahnfleisch geschoben werden. Sie werden dann zu "reitenden Milchkappen". Kau- oder Gebißprobleme sind als erste Symptome feststellbar. Nach einiger Zeit können sich an Unterkiefer deutliche sicht- und fühlbare Knochenauftreibungen bilden: "Bumps"" (sprich: "Bamps"). Der Unterkiefer reagiert auf diese Weise auf den erhöhten Druck, den der wachsende Backenzahn auf ihn ausübt. Besonders deutlich erkennt man sie bei Rassen mit kurzen Köpfen (Arabertyp). Bumps sollten immer Anlaß zu einer zahnärztlichen Untersuchung sein, weil sie Anzeichen einer Zahnwechselstörung sein können. Nach abgeschlossenem Zahnwechsel bilden sie sich fast immer zurück.
Nicht sichtbar, aber oft zu Luftproblemen führend, sind die im Oberkiefer entstehenden Bumps, die sogenannten "Knäste". Sie reichen in die Nasenhöhlen.
Zur Vorbeugung sollten Milchkappen so früh wie möglich entfernt werden. (Allerdings NIE, bevor der „bleibende” Zahn wirklich durch die Schleimhaut herausgewachsen ist, da dies sonst schwere Entzündungen zur Folge haben könnte.


„Haken" („Zahnspitzen", „Kantengebiß”, „Enamel Points”)

sind scharfe Kanten an den Längseiten der Backenzahnkauflächen.. Zur Entstehung: Beim Kauen nutzen sich die Backenzähne durchschnittlich um 2 bis 3 Millimeter pro Jahr ab. Dieser Verlust wird durch gleichstarkes Vorschieben der Ersatzkrone aus dem Kiefer ersetzt. Da aber der Oberkiefer natürlicherweise breiter als der Unterkiefer ist, überlappen sich die Kauflächen „in Ruhe” nur zu ca 30%. Dort sind die Zähne häufiger und stärker in Reibung und nutrzen sich dort auch vermehrt ab. Im Laufe der Zeit bleiben OBEN AUSSEN und UNTEN INNEN scharfe Kanten stehen: die Haken. Anfangs beim Kauen (sowohl auf dem Futter als auch auf der Trense) nur unangenehm, kommt es bald zu Entzündungen oder sogar Geschwüren an der Zunge oder der Mundschleimhaut. Haken entstehen immer wieder und müssen je nach Kautyp und Empfindlichkeit mindestens einmal jährlich geraspelt werden. Übrigens: auch schon am Milchzahngebiß kann man schon schmerzhafte Haken finden!
Die folgenden Veränderungen bilden sich langsam und oft unbemerkt aus, da die Pferde erst bei extremer Ausbildung aüßerlich sichtbare Symptome zeigen. Ist es aber erst einmal soweit, daß sie deshalb auffällig werden, ist es oft nicht mehr möglich, mit einer einmaligen Behandlung den Normalzustand herzustellen. Auch entstehen durch diese Veränderungen langfristige Fehlbelastungen der Kiefergelenke. Die daraus resultierenden - leider immer häufiger diagnostizierten- Kiefergelenksarthrosen sind meist nur schwer zu lindern und quasi nie zu heilen.:


"Rampen" (Hooks, Hakenzähne)

entstehen am ersten oder letzten Backenzahn (P2 oder M3), wenn die Kauflächen dieser Zähne nicht genau übereinander stehen. Durch fehlende Abnutzung entstehen zum Teil sehr lange Spitzen, die das natürliche Kauen behindern, Schmerzen durch Kontakt mit der Trense oder Schleimhautverletzungen und Geschwüre verursachen können.


Wellengebiß

Die Längs-Bißebene der Backenzähne verläuft nicht mehr gerade, sondern wellenförmig. Meist ist es Folge einer anderen Veränderung (Rampen, fehlende Zähne ua)


Treppengebiß

Die Längs-Bißebene ist (als Folge einerseits fehlender und anderseits überlanger Backenzähne) stufig verändert.


Scherengebiß

Die Quer-Bißebende (normalerweise im Winkel von 10 bis 15° zur Waagerechten) ist meist einseitig stark schräg, sodaß die BZ sich keilförmig verändern.


Sägezahngebiß („excessive transverse ridges”, „ETR”, Wiederkäuergebiß)

Es handelt sich bei diesem Gebiß um eine besonders scharfe Ausprägung der querverlaufenden Rinnen und Kämme. Dazu kommt es, wenn die Kaubewegungen unter Fortfall der geringgradigen Vor- und Rückwärtsbewegungen, die das mahlende Kauen ausmacht, eine ausschließliche seitliche Richtung haben.


Glattes Gebiß („seniles Gebiß”)

Infolge starker Abnutzung oder durch übermässigen bzw. unsachgemäßen Gebrauch aggressiver Raspeln ( !!! ) verschwinden die Querleisten auf den Kauflächen der BZ.


Zahnbruch

Wenn Backenzähne brechen, dann meist in Längsrichtung: Zahnspaltung, Lamellenbruch. Dies kann zum Beispiel Folge eines metallen oder tauchsiederähnlichen Maulkeils, wie er leider immer noch von manchen Kollegen benutzt wird, sein. Fehlstellung und Steine im Futter sind andere mögliche Gründe. Reicht die Frakturlinie bis in die Pulpa, ist der Zahn in der Regel nicht mehr zu retten.


Zahnfleischtaschen

entstehen entweder durch Verletzungen an den Zähnen selber, meist sind sie aber Ergebniss eines fehlerhaften Kauens (Das Futter wird statt in horizontaler in vertikaler Richtung gekaut).


Vielzähnigkeit (Polydontie)

sind eher selten und bereiten nur Problme, wenn der überzählige Zahn sich ausserhalb der normalen Zahnreihe befindet.


Oligodontie

-zu wenige Zähne sind quasi immer Folge von Zahnverlust.

Eine kleine Auswahl der wichtigsten Zahnprobleme beim Pferd


SCHNEIDEZÄHNE


Relativ häufig erscheinen die bleibenden Schneidezähne, obwohl die Milchzähne noch nicht ausgefallen sind

(„persistierende Milchzähne”)

.

Überbiß:

Die Oberkieferschneidezähne stehen deutlich vor denen des Unterkiefers.
Beachte, daß sich dies dann häufig auch im Backenzahnbereich fortsetzt und Ursache für -> Rampen sein kann.


Unterbiß:

Hier stehen die Unterkieferschneidezähne vor.


"Zu lange Schneidezähne"

Häufig unbeachtet werden im Laufe eines Pferdelebens die Schneidezähne in Folge ungenügender Abnutzung zu lang.
Dabei ist nicht wichtig wie lang die Zähne aussehen!
Sie sind dann zu lang sind, wenn beim Schließen des Mauls die Schneidezähne in Kontalt kommen, ohne dass die Backenzähne gleichzeitig und mit gleichem Druck in Reibung (Okkliusion) gelangen. Winkelveränderungen, Verletzungen, Ausbruch einzelner Zähne, aber auch mangelnde Reibung (Malokklusion) der Backenzähne mit ungenügender Kaumöglichkeit sind die Folgen.

Von vorne betrachtet sieht man manchmal, daß die Schneidezähne nicht mehr alle gleich lang sind. Nach ihrem Aussehen bezeichnet man diese Veränderungen als
lachenden,
traurigen,
schrägen oder
stufigen Biß
Sie können Ursache oder Folge von Veränderungen im Backenzahnbereich sein und bleiben leider allzu oft unbehandelt.


Das Wetzer- oder Koppergebiß

erkennt man lippenseitigen starken Verschleiß der Schneidzähne, der zum Verkürzen der Zähne, fehlenden Biß und nicht selten zur Eröffnung der Pulpa (Gefäß- und Nervenkanal) und folgender Zahnwurzelvereiterung führt.
Zahnfrakturen sind in diesem Bereich entweder Folge von starken Traumen oder übermäßiger Belastung einzelner Zähne nach unkorrigierten Zahnfehlstellungen.
Sehr oft unbeachtet bleibt der



"Zahnstein"

an den Schneide- und Hengstzähne. Die sind erhabende gräulich-braune Auflagerungen (!) an den Zähnen

Oft mit Zahnstein verwechselt werden typische Zahnverfärbungen den Zähnen. Im Zahnschmelz eingelagerte Futterfarbstoffe können die Zähne von gelblich bis braun, manchmal sogar schwarz verfärben ("Teetrinkerzähne") . Im Unterschied zum Zahnstein ist die Zahnoberfläche aber weiterhin glatt. Auch kann man ab und an Karies an den Schneidezähnen beobachten. Hier ist die Oberfläche aber nicht nur dunkel, sondern auch angegriffen. Oft resultiert daraus eine Wurzelentzündung (Zahnfachentzündung, Perodontitis, Alveoperiostitis), die zum Zahnverlust führen kann.. Mittlerweile besteht aber auch in der Pferdezahnmedizin oft die Möglichkeit zur Kariesbehandlung durch Füllungen und - zumindestens im Schneidezahnbereich - zur Zahnwurzelbehandlung (endontische Behandlung).


EORTH

Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis
Seit einigen Jahren kursiert der Begriff „EORTH“. Den meist unbemerkten Anfang nimmt diese Erkrankung bildet ein Knochenabbau im Kieferbereich. In der Folge versucht der Körper eine "Reperatur", indem rund um die Zahnwurzeln Zahnzement gebildet wird. Dabei verdicken sich die die Zahnwurzel kölbchenartig, was man als deutlich sichtbare Schwellungen und Auftreibungen meist in Schneidezahnbereich erkennen kann. Das Zahnfleisch zieht sich zurück (Paradontose) und entzündet sich. (deutliche Schwellung, Rötung, zum Teil mit Taschenbildung und Fistelblasen). Zahnstein ist oft zu beobachten. Zahnlockerungen sind letztlich unvermeidlich. Wir wissen leider immer noch nichts Definitives über die Ursache dieser Erkrankung und auch eine Therapie, die dem geschehen Einhalt gebieten oder sogar zur Heilung führen könnten, ist nicht bekannt.


HENGSTZÄHNE (Wallachzähne, Eckzähne, Caninus)

Oft sind sie sehr lang oder so scharfkantig, daß sie zu Lippen- oder Zungenverletzungen führen können. Üblicherweise werden sie dann beschliffen.Das Ziehen dieser Zähne ist, wenn sie nicht schon lose sind, nicht ungefährlich (Kieferbruchgefahr) aber auch fast immer unnötig.
Sie können "blind" dh unter der Schleimhaut liegen bleiben und (wenn sie gleichzeitg lang und spitz sind) so schmerzhaft werden, daß zB Probleme bei Auftrensen beobachtet werden. Unter Lokalanästhesie werden sie dann freigelegt und das Problem ist schnell behoben. Stuten: auch bei Stuten kann man manchmal „Hengstzähne” also Eckzähne sehen. Dann sind sie aber oft nur sehr klein oder liegen versteckt unter der Mundschleimhaut. Röntgenologisch kann man sie sehr oft nachweisen. Aus dem Vorhandensein dieser Zähne kann man aber nicht auf den Charakter der Stute schließen, auch liegt quasi nie ein erhöhter Testosteronwert (männl. Geschlechtshormon) vor. Probleme mach sie auch nur extrem selten.


BACKENZÄHNE

Nicht selten verkanten sich die Milchbackenzähne zwischen ihren Nachbarzähnen, wenn sie durch die nachwachsenden Zähne aus dem Zahnfleisch geschoben werden. Sie werden dann zu "reitenden Milchkappen". Kau- oder Gebißprobleme sind als erste Symptome feststellbar. Nach einiger Zeit können sich an Unterkiefer deutliche sicht- und fühlbare Knochenauftreibungen bilden: "Bumps"" (sprich: "Bamps"). Der Unterkiefer reagiert auf diese Weise auf den erhöhten Druck, den der wachsende Backenzahn auf ihn ausübt. Besonders deutlich erkennt man sie bei Rassen mit kurzen Köpfen (Arabertyp). Bumps sollten immer Anlaß zu einer zahnärztlichen Untersuchung sein, weil sie Anzeichen einer Zahnwechselstörung sein können. Nach abgeschlossenem Zahnwechsel bilden sie sich fast immer zurück.
Nicht sichtbar, aber oft zu Luftproblemen führend, sind die im Oberkiefer entstehenden Bumps, die sogenannten "Knäste". Sie reichen in die Nasenhöhlen.
Zur Vorbeugung sollten Milchkappen so früh wie möglich entfernt werden. (Allerdings NIE, bevor der „bleibende” Zahn wirklich durch die Schleimhaut herausgewachsen ist, da dies sonst schwere Entzündungen zur Folge haben könnte.


„Haken" („Zahnspitzen", „Kantengebiß”, „Enamel Points”)

sind scharfe Kanten an den Längseiten der Backenzahnkauflächen.. Zur Entstehung: Beim Kauen nutzen sich die Backenzähne durchschnittlich um 2 bis 3 Millimeter pro Jahr ab. Dieser Verlust wird durch gleichstarkes Vorschieben der Ersatzkrone aus dem Kiefer ersetzt. Da aber der Oberkiefer natürlicherweise breiter als der Unterkiefer ist, überlappen sich die Kauflächen „in Ruhe” nur zu ca 30%. Dort sind die Zähne häufiger und stärker in Reibung und nutrzen sich dort auch vermehrt ab. Im Laufe der Zeit bleiben OBEN AUSSEN und UNTEN INNEN scharfe Kanten stehen: die Haken. Anfangs beim Kauen (sowohl auf dem Futter als auch auf der Trense) nur unangenehm, kommt es bald zu Entzündungen oder sogar Geschwüren an der Zunge oder der Mundschleimhaut. Haken entstehen immer wieder und müssen je nach Kautyp und Empfindlichkeit mindestens einmal jährlich geraspelt werden. Übrigens: auch schon am Milchzahngebiß kann man schon schmerzhafte Haken finden!
Die folgenden Veränderungen bilden sich langsam und oft unbemerkt aus, da die Pferde erst bei extremer Ausbildung aüßerlich sichtbare Symptome zeigen. Ist es aber erst einmal soweit, daß sie deshalb auffällig werden, ist es oft nicht mehr möglich, mit einer einmaligen Behandlung den Normalzustand herzustellen. Auch entstehen durch diese Veränderungen langfristige Fehlbelastungen der Kiefergelenke. Die daraus resultierenden - leider immer häufiger diagnostizierten- Kiefergelenksarthrosen sind meist nur schwer zu lindern und quasi nie zu heilen.:


"Rampen" (Hooks, Hakenzähne)

entstehen am ersten oder letzten Backenzahn (P2 oder M3), wenn die Kauflächen dieser Zähne nicht genau übereinander stehen. Durch fehlende Abnutzung entstehen zum Teil sehr lange Spitzen, die das natürliche Kauen behindern, Schmerzen durch Kontakt mit der Trense oder Schleimhautverletzungen und Geschwüre verursachen können.


Wellengebiß

Die Längs-Bißebene der Backenzähne verläuft nicht mehr gerade, sondern wellenförmig. Meist ist es Folge einer anderen Veränderung (Rampen, fehlende Zähne ua)


Treppengebiß

Die Längs-Bißebene ist (als Folge einerseits fehlender und anderseits überlanger Backenzähne) stufig verändert.


Scherengebiß

Die Quer-Bißebende (normalerweise im Winkel von 10 bis 15° zur Waagerechten) ist meist einseitig stark schräg, sodaß die BZ sich keilförmig verändern.


Sägezahngebiß („excessive transverse ridges”, „ETR”, Wiederkäuergebiß)

Es handelt sich bei diesem Gebiß um eine besonders scharfe Ausprägung der querverlaufenden Rinnen und Kämme. Dazu kommt es, wenn die Kaubewegungen unter Fortfall der geringgradigen Vor- und Rückwärtsbewegungen, die das mahlende Kauen ausmacht, eine ausschließliche seitliche Richtung haben.


Glattes Gebiß („seniles Gebiß”)

Infolge starker Abnutzung oder durch übermässigen bzw. unsachgemäßen Gebrauch aggressiver Raspeln ( !!! ) verschwinden die Querleisten auf den Kauflächen der BZ.


Zahnbruch

Wenn Backenzähne brechen, dann meist in Längsrichtung: Zahnspaltung, Lamellenbruch. Dies kann zum Beispiel Folge eines metallen oder tauchsiederähnlichen Maulkeils, wie er leider immer noch von manchen Kollegen benutzt wird, sein. Fehlstellung und Steine im Futter sind andere mögliche Gründe. Reicht die Frakturlinie bis in die Pulpa, ist der Zahn in der Regel nicht mehr zu retten.


Zahnfleischtaschen

entstehen entweder durch Verletzungen an den Zähnen selber, meist sind sie aber Ergebniss eines fehlerhaften Kauens (Das Futter wird statt in horizontaler in vertikaler Richtung gekaut).


Vielzähnigkeit (Polydontie)

sind eher selten und bereiten nur Problme, wenn der überzählige Zahn sich ausserhalb der normalen Zahnreihe befindet.


Oligodontie

-zu wenige Zähne sind quasi immer Folge von Zahnverlust.

Eine kleine Auswahl der wichtigsten Zahnprobleme beim Pferd


SCHNEIDEZÄHNE


Relativ häufig erscheinen die bleibenden Schneidezähne, obwohl die Milchzähne noch nicht ausgefallen sind

(„persistierende Milchzähne”)

.

Überbiß:

Die Oberkieferschneidezähne stehen deutlich vor denen des Unterkiefers.
Beachte, daß sich dies dann häufig auch im Backenzahnbereich fortsetzt und Ursache für -> Rampen sein kann.


Unterbiß:

Hier stehen die Unterkieferschneidezähne vor.


"Zu lange Schneidezähne"

Häufig unbeachtet werden im Laufe eines Pferdelebens die Schneidezähne in Folge ungenügender Abnutzung zu lang.
Dabei ist nicht wichtig wie lang die Zähne aussehen!
Sie sind dann zu lang sind, wenn beim Schließen des Mauls die Schneidezähne in Kontalt kommen, ohne dass die Backenzähne gleichzeitig und mit gleichem Druck in Reibung (Okkliusion) gelangen. Winkelveränderungen, Verletzungen, Ausbruch einzelner Zähne, aber auch mangelnde Reibung (Malokklusion) der Backenzähne mit ungenügender Kaumöglichkeit sind die Folgen.

Von vorne betrachtet sieht man manchmal, daß die Schneidezähne nicht mehr alle gleich lang sind. Nach ihrem Aussehen bezeichnet man diese Veränderungen als
lachenden,
traurigen,
schrägen oder
stufigen Biß
Sie können Ursache oder Folge von Veränderungen im Backenzahnbereich sein und bleiben leider allzu oft unbehandelt.


Das Wetzer- oder Koppergebiß

erkennt man lippenseitigen starken Verschleiß der Schneidzähne, der zum Verkürzen der Zähne, fehlenden Biß und nicht selten zur Eröffnung der Pulpa (Gefäß- und Nervenkanal) und folgender Zahnwurzelvereiterung führt.
Zahnfrakturen sind in diesem Bereich entweder Folge von starken Traumen oder übermäßiger Belastung einzelner Zähne nach unkorrigierten Zahnfehlstellungen.
Sehr oft unbeachtet bleibt der



"Zahnstein"

an den Schneide- und Hengstzähne. Die sind erhabende gräulich-braune Auflagerungen (!) an den Zähnen

Oft mit Zahnstein verwechselt werden typische Zahnverfärbungen den Zähnen. Im Zahnschmelz eingelagerte Futterfarbstoffe können die Zähne von gelblich bis braun, manchmal sogar schwarz verfärben ("Teetrinkerzähne") . Im Unterschied zum Zahnstein ist die Zahnoberfläche aber weiterhin glatt. Auch kann man ab und an Karies an den Schneidezähnen beobachten. Hier ist die Oberfläche aber nicht nur dunkel, sondern auch angegriffen. Oft resultiert daraus eine Wurzelentzündung (Zahnfachentzündung, Perodontitis, Alveoperiostitis), die zum Zahnverlust führen kann.. Mittlerweile besteht aber auch in der Pferdezahnmedizin oft die Möglichkeit zur Kariesbehandlung durch Füllungen und - zumindestens im Schneidezahnbereich - zur Zahnwurzelbehandlung (endontische Behandlung).


EORTH

Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis
Seit einigen Jahren kursiert der Begriff „EORTH“. Den meist unbemerkten Anfang nimmt diese Erkrankung bildet ein Knochenabbau im Kieferbereich. In der Folge versucht der Körper eine "Reperatur", indem rund um die Zahnwurzeln Zahnzement gebildet wird. Dabei verdicken sich die die Zahnwurzel kölbchenartig, was man als deutlich sichtbare Schwellungen und Auftreibungen meist in Schneidezahnbereich erkennen kann. Das Zahnfleisch zieht sich zurück (Paradontose) und entzündet sich. (deutliche Schwellung, Rötung, zum Teil mit Taschenbildung und Fistelblasen). Zahnstein ist oft zu beobachten. Zahnlockerungen sind letztlich unvermeidlich. Wir wissen leider immer noch nichts Definitives über die Ursache dieser Erkrankung und auch eine Therapie, die dem geschehen Einhalt gebieten oder sogar zur Heilung führen könnten, ist nicht bekannt.


HENGSTZÄHNE (Wallachzähne, Eckzähne, Caninus)

Oft sind sie sehr lang oder so scharfkantig, daß sie zu Lippen- oder Zungenverletzungen führen können. Üblicherweise werden sie dann beschliffen.Das Ziehen dieser Zähne ist, wenn sie nicht schon lose sind, nicht ungefährlich (Kieferbruchgefahr) aber auch fast immer unnötig.
Sie können "blind" dh unter der Schleimhaut liegen bleiben und (wenn sie gleichzeitg lang und spitz sind) so schmerzhaft werden, daß zB Probleme bei Auftrensen beobachtet werden. Unter Lokalanästhesie werden sie dann freigelegt und das Problem ist schnell behoben. Stuten: auch bei Stuten kann man manchmal „Hengstzähne” also Eckzähne sehen. Dann sind sie aber oft nur sehr klein oder liegen versteckt unter der Mundschleimhaut. Röntgenologisch kann man sie sehr oft nachweisen. Aus dem Vorhandensein dieser Zähne kann man aber nicht auf den Charakter der Stute schließen, auch liegt quasi nie ein erhöhter Testosteronwert (männl. Geschlechtshormon) vor. Probleme mach sie auch nur extrem selten.


BACKENZÄHNE

Nicht selten verkanten sich die Milchbackenzähne zwischen ihren Nachbarzähnen, wenn sie durch die nachwachsenden Zähne aus dem Zahnfleisch geschoben werden. Sie werden dann zu "reitenden Milchkappen". Kau- oder Gebißprobleme sind als erste Symptome feststellbar. Nach einiger Zeit können sich an Unterkiefer deutliche sicht- und fühlbare Knochenauftreibungen bilden: "Bumps"" (sprich: "Bamps"). Der Unterkiefer reagiert auf diese Weise auf den erhöhten Druck, den der wachsende Backenzahn auf ihn ausübt. Besonders deutlich erkennt man sie bei Rassen mit kurzen Köpfen (Arabertyp). Bumps sollten immer Anlaß zu einer zahnärztlichen Untersuchung sein, weil sie Anzeichen einer Zahnwechselstörung sein können. Nach abgeschlossenem Zahnwechsel bilden sie sich fast immer zurück.
Nicht sichtbar, aber oft zu Luftproblemen führend, sind die im Oberkiefer entstehenden Bumps, die sogenannten "Knäste". Sie reichen in die Nasenhöhlen.
Zur Vorbeugung sollten Milchkappen so früh wie möglich entfernt werden. (Allerdings NIE, bevor der „bleibende” Zahn wirklich durch die Schleimhaut herausgewachsen ist, da dies sonst schwere Entzündungen zur Folge haben könnte.


„Haken" („Zahnspitzen", „Kantengebiß”, „Enamel Points”)

sind scharfe Kanten an den Längseiten der Backenzahnkauflächen.. Zur Entstehung: Beim Kauen nutzen sich die Backenzähne durchschnittlich um 2 bis 3 Millimeter pro Jahr ab. Dieser Verlust wird durch gleichstarkes Vorschieben der Ersatzkrone aus dem Kiefer ersetzt. Da aber der Oberkiefer natürlicherweise breiter als der Unterkiefer ist, überlappen sich die Kauflächen „in Ruhe” nur zu ca 30%. Dort sind die Zähne häufiger und stärker in Reibung und nutrzen sich dort auch vermehrt ab. Im Laufe der Zeit bleiben OBEN AUSSEN und UNTEN INNEN scharfe Kanten stehen: die Haken. Anfangs beim Kauen (sowohl auf dem Futter als auch auf der Trense) nur unangenehm, kommt es bald zu Entzündungen oder sogar Geschwüren an der Zunge oder der Mundschleimhaut. Haken entstehen immer wieder und müssen je nach Kautyp und Empfindlichkeit mindestens einmal jährlich geraspelt werden. Übrigens: auch schon am Milchzahngebiß kann man schon schmerzhafte Haken finden!
Die folgenden Veränderungen bilden sich langsam und oft unbemerkt aus, da die Pferde erst bei extremer Ausbildung aüßerlich sichtbare Symptome zeigen. Ist es aber erst einmal soweit, daß sie deshalb auffällig werden, ist es oft nicht mehr möglich, mit einer einmaligen Behandlung den Normalzustand herzustellen. Auch entstehen durch diese Veränderungen langfristige Fehlbelastungen der Kiefergelenke. Die daraus resultierenden - leider immer häufiger diagnostizierten- Kiefergelenksarthrosen sind meist nur schwer zu lindern und quasi nie zu heilen.:


"Rampen" (Hooks, Hakenzähne)

entstehen am ersten oder letzten Backenzahn (P2 oder M3), wenn die Kauflächen dieser Zähne nicht genau übereinander stehen. Durch fehlende Abnutzung entstehen zum Teil sehr lange Spitzen, die das natürliche Kauen behindern, Schmerzen durch Kontakt mit der Trense oder Schleimhautverletzungen und Geschwüre verursachen können.


Wellengebiß

Die Längs-Bißebene der Backenzähne verläuft nicht mehr gerade, sondern wellenförmig. Meist ist es Folge einer anderen Veränderung (Rampen, fehlende Zähne ua)


Treppengebiß

Die Längs-Bißebene ist (als Folge einerseits fehlender und anderseits überlanger Backenzähne) stufig verändert.


Scherengebiß

Die Quer-Bißebende (normalerweise im Winkel von 10 bis 15° zur Waagerechten) ist meist einseitig stark schräg, sodaß die BZ sich keilförmig verändern.


Sägezahngebiß („excessive transverse ridges”, „ETR”, Wiederkäuergebiß)

Es handelt sich bei diesem Gebiß um eine besonders scharfe Ausprägung der querverlaufenden Rinnen und Kämme. Dazu kommt es, wenn die Kaubewegungen unter Fortfall der geringgradigen Vor- und Rückwärtsbewegungen, die das mahlende Kauen ausmacht, eine ausschließliche seitliche Richtung haben.


Glattes Gebiß („seniles Gebiß”)

Infolge starker Abnutzung oder durch übermässigen bzw. unsachgemäßen Gebrauch aggressiver Raspeln ( !!! ) verschwinden die Querleisten auf den Kauflächen der BZ.


Zahnbruch

Wenn Backenzähne brechen, dann meist in Längsrichtung: Zahnspaltung, Lamellenbruch. Dies kann zum Beispiel Folge eines metallen oder tauchsiederähnlichen Maulkeils, wie er leider immer noch von manchen Kollegen benutzt wird, sein. Fehlstellung und Steine im Futter sind andere mögliche Gründe. Reicht die Frakturlinie bis in die Pulpa, ist der Zahn in der Regel nicht mehr zu retten.


Zahnfleischtaschen

entstehen entweder durch Verletzungen an den Zähnen selber, meist sind sie aber Ergebniss eines fehlerhaften Kauens (Das Futter wird statt in horizontaler in vertikaler Richtung gekaut).


Vielzähnigkeit (Polydontie)

sind eher selten und bereiten nur Problme, wenn der überzählige Zahn sich ausserhalb der normalen Zahnreihe befindet.


Oligodontie

-zu wenige Zähne sind quasi immer Folge von Zahnverlust.